Licht, Wärme und Liebe.


Ich bin allein. Im guten Sinne.
Zeit für mich. Zeit... Einfach Zeit. 

Mein Tag beginnt, wie meist, wenn es noch gar nicht Tag ist.
Ich genieße diese Stunden, wenn die Welt um mich herum noch schläft.
In den umliegenden Häusern kein Licht, Ruhe in den Straßen.
Selbst die Vögel erwachen erst zaghaft und eine Fliege, die wohl Unterschlupf suchte, träumt noch an meiner Küchenwand. Gesellschaft leistet mir nur kurzweilig die Nachbarskatze, auf der Suche nach etwas Essbarem.

Stille. So friedlich.
Ich zünde wieder meine Kerzen an. Kein elektrisches Licht.
Leise Musik, ein kleines Frühstück.
Dann das Ritual.

Die größte Kerze stelle ich vor mich.
Ich lege die Hände darum, Blicke in die Flamme
Licht und Wärme...
Licht und Wärme.
Licht und Wärme.
Je nachdem, wie ich meinen Kopf neige und die Augen zusammen kneife, scheint es, als würde dieser helle, warme Strahl in mich hinein gehen.
Und das soll er auch.
Ich will es aufnehmen, das Licht und die Wärme...
... um es dann zu entsenden.
In diese noch so ruhige, schlafende Welt, in der gerade kein Leid geschieht.
Zu den Menschen, die ich liebe. Zu jenen, die etwas brauchen...
Licht, Wärme... und Liebe.

Schaut man in die Mitte einer Kerzenflamme und schließt man dann nach einiger Zeit die Augen...
So sieht es vor dem inneren Auge beinahe aus wie eine Art Lichtgestalt, die sich langsam entfernt... Ja... und ich entsende diese Gestalt... mit liebevollen Gedanken und wertfreier Zuneigung...

Licht, Wärme und Liebe.

Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich draußen feinen Nieselregen im Schein der Straßenlaterne.
Im gegenüberliegenden Haus brennt nun Licht.
Und dahinter zeichnet sich am Horizont das erste Tageslicht ab.
Wie lange habe ich hier gesessen?
Geräusche, von draußen, im Haus.
Autos auf den Straßen, Schritte über mir.
Hallo Welt.
Ich wünsche Dir einen Tag voller

Licht, Wärme und Liebe... 

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